N° 2 - Marzo 2003 – Tradizione Romana

Luisa Bussi

Università di Sassari

 

 

 

Ius belli und executio iuris in der Zivilrechtslehre des 13. Jahrhunderts*

 

 

 

         Bekanntenmassen wurde die Frage des gerechten Krieges von der Theologie und der Kanonistik - deren Verbundenheit mit der klassischen Tradition unverkennbar ist - mit immer höher entwickeltem Bewusstsein behandelt. Damit haben sich so viele Rechtshistoriker auseinandergesetzt[1], dass es anmaßend erscheinen könnte, noch etwas Neues dazu sagen zu wollen[2]. Doch herrscht einige Unklarheit hinsichtlich des Beitrages der mittelalterlichen Zivilrechtslehre.

         Die Ursachen dieser Lücke lassen sich aus  der Einstellung erklären, die die Geschichtsschreibung nicht nur hinsichtlich des Themas des mittelalterlichen Völkerrechts (denn die Entstehung des Völkerrechts schlechthin wurde allgemein auf den Westfälischen Frieden 1648 und auf Grotius zurückgeführt)[3], sondern auch des Wesens des mittelalterlichen Staatsgebildes eingenommen hat. Außerdem ist die Feststellung von Erler von Bedeutung: «Wir Rechtshistoriker haben bisher die Quellen der Vergangenheit auf das Privatrecht durchgefiltert. Das öffentliche Recht des Corpus Juris, bei den Postglossatoren und in den Statuten der mittelalterlichen Städte ist ein ungehobener Schatz»[4].

         Um keine Unklarheiten aufkommen zu lassen, sei vorausgeschickt, dass Untersuchungen auf diesem Gebiete nur dann sinnvoll sind, wenn man - zumindest als Arbeitshypothese - eine weitgehende Dezentralisierung der mittelalterlichen Rechtsordnungen zugrunde legt, obwohl grundsätzlich eine reductio ad unum angestrebt wird[5]. Gemeint ist damit die Dezentralisierung der rechtsordentlichen Funktionen, der gesetzgebenden Gewalt, der strafrechtliche Gewalt und der Executionsgewalt mit der sich daraus ergebenden - wenn auch rechtmäßig genormten - Selbsthilfe[6]. Zugleich muß eine Eindeutigkeit der Theorien der Rechtswissenschaft in dieser Hinsicht als notwendig vorausgesetzt werden, weil man in der Zivilrechtslehre über das allgegenwärtige Thema des dominium zur Zulässigkeit der Gewaltanwendung zu dessen Verteidigung gelangt, sowie zur gemeinsamen Verwurzelung von dominium und bellum im ius gentium, genauso wie man im kanonischen Recht über das Thema der executio iuris in der societas christiana zum bellum iustum gelangt, wobei gegenüber dem non occides Gebot eine schwerwiegende Ausnahme anfällt[7].

         In der mittelalterlichen Rechtslehre kam die Frage des Krieges im Sinne der Zulässigkeit (für die Zivilrechtler) oder der Sündhaftigkeit (für die Kanonisten) der Gewaltanwendung im Inneren einer Rechtsgemeinschaft auf, wobei es zu keiner Unterscheidung der Gemeinschaften nach ihrer Größe oder Form (Königtum, Herrschaftsgebiet oder Stadt) kam. Gefragt wurde lediglich nach dem Bestehen eines superior, weil in der mittelalterlichen Rechtslehre das Bestehen einer Hierarchie als Grundbegriff vorausgesetzt wurde[8].

         Hier soll dieses Thema aus dem Blickwinkel der Zivilrechtslehre ins Auge gefaßt werden, und gleichermaßen soll der von einigen Glossatoren und Postglossatoren des 13. Jahrhunderts zur Entwicklung des Rechtsgebildes gelieferte Beitrag hervorgehoben werden. Der kulturelle Beitrag jedes Juristen sollte dabei als Fortschritt der Zivilrechtslehre zu diesem Thema verstanden werden, auch wenn  in Anbetracht seiner Weitläufigkeit hier nur auf die wichtigsten Quellen eingegangen werden kann. Außerdem soll im Hinblick auf die "Verrechtung" des Krieges als executio iuris auf die Zusammenarbeit mit den Kanonisten hingewiesen werden.

         Die Quellen, deren Auslegung dieser Lehre zugrunde liegt, sind insbesondere die Lex des Digestum vetus D.1,1,5 (l. ex hoc iure gentium [Hermogenianus, l.1 Iuris Epitomarum]) und die Lex des Digestum novum D. 49,15,24 (l. Hostes [vom ersten Buch von Ulpians Institutionen abgeleitet]). Eine lex Hostes erscheint wieder in D. 50,16,118 ([Pomponius, ad Quintum Mucium, 1,2]). Dementsprechend wäre der Krieg ein Rechtsgebilde des ius gentium, und der hostis entspräche einem moraltheoretisch und juristisch bestimmten, mit dem postliminium in Zusammenhang stehender Begriff, der zur Wiedererlangung des Dominiums im Falle der Gefangennahme verhelfen sollte[9]. Die Glossatoren verbinden mit diesen Bestimmungen das Interdikt Unde vi (C. 8,4), das den Schutz des Besitzes des Guts im Falle der Bedrohung regelte.

         Die erste zu überprüfende Quelle ist die l. Ex hoc iure gentium (D. 1,1,5), die die wohlbekannte, von Hermogenian abgegebene Definition des ius gentium enthält und folgendermaßen lautet:

 

         Ex hoc iure gentium introducta bella, discretae gentes regna condita, dominia distincta, agris termini positi, edificia collocata, commercium emptiones, venditiones, locationes, condutiones, obligationes institutae, exceptis quibusdam quae iure civili introductae sunt.

        

         Die Besonderheit dieser Stelle bestand in den Augen mittelalterlicher Juristen darin, daß sie die Entstehung der verschiedenen dominia und die Einrichtung des bellum in Zusammenhang brachte. Gerade dieser Zusammenhang wird, wie weiterhin zu ersehen ist, von den Zivilrechtlern aufrechterhalten und betont.

         Die Accursianische Glosse Ergo ius gentium zu dieser Stelle besagt:

 

         Ergo ius gentium iniquum est, cum iniquum inducat. Sed dic quod dicit de bello licito, ut indicto a populo Romano, vel imperatore (nam hostes sunt quibus populus & c. ut infra de capt. l. hostes) item dicit de bello indicto ad iniuriam propulsandam quod licet ut s. eo. l., ut vim non autem de alio, nec inde iniuriae nascatur occasio & c. ut C. unde vi l. meminerint.

        

         Die Glosse[10] geht von dem Gedanken aus, dass, wenn das Ius gentium schon eine Ungerechtigkeit eingeführt hat, wie es der Krieg ist, auch die Frage nach der Ungerechtigkeit des ius gentium selbst berechtigt ist. Diese Frage beantwortet Accursius mit dem Hinweis auf die Rechtmäßigkeit der beiden einzigen Arten von Krieg nach Hermogenian, nämlich (a) der von den Römern oder vom römischen Kaiser erklärten Kriege und (b) der Kriege ad iniuriam propulsandam. Die Glosse bezieht sich also offensichtlich auf das römische Kriegsrecht und unterscheidet zwischen einem reinen Verteidigungskrieg mit dem Hinweis auf des Interdikt unde vi und einem Angriffs- bzw. Verteidigungskrieg, dessen Berechtigung der förmlichen Erklärung durch das römische Volk oder den Kaiser entspringt.

         Tatsächlich unterschied das römische Recht zwischen bellum iustum und bellum iniustum, und zwar nicht bloß förmlich. Ja, für das - ursprünglich nicht rein römische, sondern etruskisch-italische - Fetialrecht, nach dem den Fetialen unter anderem die clarigatio (rerum repetitio) und die indictio belli oblagen, war der Krieg nur im Falle einer causa belli ein iustum bellum[11]. Sie durften einen Schadenersatz lediglich im ordentlichen Verfahren beantragen. Eine clarigatio als Handlung in festgesetzter Form bedurfte unbedingt einer causa, d.h. einer sachlichen Begründung. Deshalb kann der Begriff des iustum bellum von dem der causa belli nicht getrennt werden[12]. Cicero meinte dazu:

 

         Iniusta bella sunt quae sunt sine causa, nam extra ulciscendi aut propulsandorum hostium causam, bellum geri iustum nullum potest[13].

 

 Und weiterhin:

 

         [...] ac belli quidem aequitas sanctissime fetiali Populi Romam iure prescripta est. Ex quo intellegi potest nullum bellum esse iustum nisi quod aut rebus repetitis geratur aut denuntiatum ante sit, et indictum[14].

 

         Dieselbe Unterscheidung findet sich bei Gratian (Augustinus[15] und Isidor von Sevilla[16] volgend), in einem seiner berühmten Aussprüche: «Justum est bellum quod ex edicto geritur, de rebus repetendis aut propulsandorum hominum causa».[17] Gratians Unterscheidung zwischen gerechtem und ungerechtem Krieg leitet nicht nur vom römischen Recht die Voraussetzungen der gerechten Ursache und der vorhergehenden Erklärung ab, sondern verbindet damit auch den ausgesprochen christlichen Grundsatz des animus: dieser muss nämlich stets den Frieden anstreben[18]. Doch weder die kanonistische noch die zivilrechtliche Unterscheidung zwischen bellum iustum und iniustum scheint in allem mit Ciceros Gedanken übereinzustimmen. Deshalb empfiehlt es sich, die in der Glosse Ergo ius gentium enthaltenen Zitate aufzulösen.

         Zunächst stößt man auf einen zweifachen Hinweis auf die Bedeutung des dominus und auf die negativen Auswirkungen der Gewaltanwendung. Einerseits wird eine benachbarte Stelle des Florentinus - D, 1,1,3 Ut vim atque iniuriam propulsemus - aufgegriffen, die das Selbstverteidigungsrecht vom Naturrecht herleitete. Andererseits wird auf das Interdikt unde vi, l. Meminerint[19] hingewiesen, das folgendermaßen ausgelegt wurde: falls der dominus anläßlich des Erlasses der seine Herrschaft  betreffenden Anordnung nicht angehört worden sei, sei er dazu berechtigt, sich jedem zu widersetzen, der sich durch jene Anordnung berechtigt dünke, ihn um den Besitz seines Gutes zu bringen. Mit der Auslegung von l. Meminerint  ist die Interpretation der am Anfang des Abschnitts erscheinenden Konstitution verbunden. Dabei handelt es sich um eine Konstitution des Domitians und Maximians die das Wiedererlangen des Herrschaftsgebiets betrifft, falls sein Besitz durch eine unrechtmäßige Gewalt bedroht oder beraubt sei; die Konstitution lautet folgendermaßen:

 

         Recte possidenti ad defendendam possessionem, quam sine vitio tenebat, inculpatae tutelae moderatione illatam vim propulsare licet[20].

 

         Dazu äußert sich die Accursianische Glosse dahingehend, daß die Gewaltanwendung zur Verteidigung eines Besitzes nur dann rechtmäßig sei, wenn man recte besitzt. Die Frage nach dem Sinn von recte wird von Accursius in der Magna Glossa zwar gestellt, doch nicht entschieden beantwortet[21]. Die möglichen Interpretationen des Ausdrucks recte neigen im Gegenteil dazu, auch bei immer einschränkenderen Auslegungen weiter auseinanderzugehen. Die Rechtswissenschaft hatte schon bei der Untersuchung der Lehnsbücher mehrere Besitzarten unterschieden. Die Auslegung, aufgrund derer wer recte besitzt, seinen Besitz auch immer mit Gewalt verteidigen dürfe, wer aber nicht recte besitzt, dürfe es nur incontinenti, d.h. Zug um Zug, trifft aber im Falle der Glosse nicht unbedingt zu[22]. Dem unrechtmäßigen Besitzer sei es nicht erlaubt, sich zu widersetzen. Nur im Falle einer unrechtmäßigen Besetzung mit Waffengewalt sei bewaffneter Widerstand erlaubt, doch auch nur Zug um Zug, so daß incontinenti und flagrante adhuc maleficio violenter invasor repellatur; die Glosse moderatione[23] klärt weiterhin, daß dabei das moderamen inculpatae tutelae unbedingt zu beachten sei. Angriff und Widerstand mußten in einem Verhältnis des unmittelbaren Aufeinanderfolgens und der Gleichwertigkeit von Angriff und Widerstand stehen. Doch auch darin waren die verschiedenen Ausleger sich nicht einig. Die Magna Glossa meinte beispielsweise, wie auch Azo, es sei nicht unbedingt nötig, das Eindringen des Angreifers abzuwarten, um unde vi geltend zu machen: tu dic quod sufficit terror armorum. Im Gegensatz zur frühen Zivilrechtslehre beschränkt er daraufhin die Auslegung des Interdikts auf den modus tuitionis non invasionis. Von Anbeginn geht daraus klar hervor, dass die Gewaltanwendung im Rahmen der unde vi sich auf die Verteidigung der res beschränken sollte und keine vindicta in Frage komme. Diesbezüglich ist jedoch die Lehre nicht so eindeutig, wie man meinen könnte, weil  sich die Glosse ad defendendam gerade auf die Wiedererlangung des Gutes bezieht. Item defendere dicitur, etiam si recuperet incontinenti, wie schon Azo sich ausdrückte: "Habet locum hoc interdictum cum quis possessionem soli per vim amisit"[24].  Doch wie steht es dann mit der Forderung nach einem unmittelbaren Aufeinanderfolgen? Auf diesen Tatbestand der erlaubten Wiederbeschaffung vorenthaltenen Besitzes sind die Definitionen des incontinenti" zu beziehen. Azo (wie auch Placentinus und einige Kanonisten[25]) äußert sich dahingehend, daß die Wiedererlangung eingeleitet werden sollte:

 

         antequam ad alia divertam negotia sicut in pactis notavi […] unde si laboravi in acquirendis amicis per annum, nec postposui hoc negotium, incontinenti videtur factum[26].

 

         Für die Zivilrechtler stellte sich nun die Frage nach der Vermutung. Einige (darunter Johannes Bassianus, Azos Lehrer) schlugen die Untersuchung der qualitas facti et personarum vor. Andere legten die Vermutung der Selbstverteidigung nahe. Azo meinte jedoch, das Gegenteil könnte gleichermaßen zutreffend sein[27]. Auch hinsichtlich der Vermutung ist sich die Rechtslehre uneinig. Das ist insofern verständlich als es sich dabei um eine vis admissa sine iudicis arbitrio handelt, wie schon Azo erklärte; doch könnte gegebenenfalls auch ein iudicis arbitrium oder eine Erlaubnis des Kaisers selbst vorliegen.  Andererseits müßte sich nicht unbedingt der Zustand des Besitzes wiedereinstellen, wenn Richter oder Kaiser dem unrechtmäßigen Besetzer die Rückerstattung der res befohlen hätten[28].

         Hier besteht eine weitgehende Übereinstimmung mit dem kanonischen Recht, das seit Stephan van Doornick[29] die genauen Bestimmungen des Zivilrechts zum einen wiederholt und zum anderen vorwegnimmt, und damit die Forderung des unmittelbaren Aufeinanderfolgens von Angriff und Widerstand und der Gleichwertigkeit der Waffen stellt. Inzwischen war das kanonische Recht nämlich zu einer befriedigenden Entwicklung des Begriffs des bellum defensivum  als Krieg gelangt, dessen causa  in einer Selbstverteidigung und nicht in einer vindicta besteht.

         Schon Hincmar hatte im Mittelalter die Grundzüge einer christlichen Kriegslehre umrissen. Im Gefolge des Augustinus meinte Hincmar: selig sei, wer Krieg führt data lege sive ad personam pro tempore expressa iussione, wer ministerium debet iubenti, wie alle diejenigen, die bella gesserunt Deo auctore und secundum eius leges sceleratos morte punierunt[30].

         Anselm von Lucca hatte unter Berufung auf die Augustinische Autorität die beiden letzten Kapitel seiner Collectio canonum der vindicta und der iusta persecutio gewidmet[31]. Auch Ivo von Chartres hatte das Problem des Krieges als Erlaubnis zum Töten aufgefaßt[32]. In seinem Decretum erwähnt er die Stelle, an der Alkuin erklärt, Karl der Große habe die Schwerter nach Erhalt der päpstlichen Erlaubnis angenommen, und wer das Schwert verwende, um Übeltaten zu bestrafen, begehe keine Sünde[33]. Nach der Auffassung des Ivo von Chartres wurde die königliche Gewalt eben damit begründet, weil sie nicht «idoneus ad exercendam vindictam nisi qui superavit odium mansuetudine» sein soll[34]. Die Ausübung der vindicta bestimmt qualitativ die Gewaltanwendung; sie ist streng auf den Inhaber der suprema potestas beschränkt.

         Hinsichtlich des Krieges der beiden Schwerter, deren Erwähnung in der Rechtswissenschaft dauernd wiederkehrt, meinte Stickler[35], sie seien ursprünglich nicht die Symbole der Gerichtsbarkeit gewesen, sondern der geistlichen oder weltlichen Mahnung und Bestrafung und für Gratian - wie für Bernhard von Clairvaux - der Waffengewalt und Todesstrafe. Das mag auch zutreffen, doch bedeuteten sie auch die Fähigkeit zur tatsächlichen vindicta, zur letzte Verwirklichung der Gerechtigkeit.

         In dieser Hinsicht ist die Lex Hostes bedeutend[36]. Diese Lex, die die zweite Quelle darstellt, auf die sich die Glosse Ergo ius gentium bezieht, findet sich im vorletzten Buch des Digestum novum. Sie empfahl den mittelalterlichen Juristen als Grundsatz zur Unterscheidung von bellum iustum und bellum iniustum eine formelle Bedingung, die nicht mehr im ursprünglichen Sinne verstanden werden konnte. Wie die Glosse lautet und Odofredus sich äußert:

 

         In lege ista dicitur quodi illi dicuntur hostes quibus populus Romanus bellum decrevit, vel qui populo Romano decreverunt. Ceteri autem latrunculi, aut praedones sunt. [nobis] i. populo Romano. [Sunt] ut supra de capt. 1. hostes et 1. postliminii et ibi dixi[37].

 

Odofredus hält es daraufhin für notwendig, eine Erklärung anzuschliessen:

 

         In principio huius legis dicitur quos veteres vocabant perduelles nos moderni vocamus hostes. [Nos] moderni [Perduelles] ideo qui omnes qui committebant contra legem maiestatis, habebant se necesse defendere perduellem et sic dicebant permitti bellum[38].

 

Doch fügt er noch hinzu: "Sed dic aliter, ut alias notavi": d.h. hostes, also wahre Feinde, seien nur solche, die sich mit Waffengewalt dem ganzen Reich als Verkörperung des römischen Volkes widersetzen. Die anderen könnten bloß als Kleindiebe gelten, und dieser Klasse gehöre auch gegebenenfalls eine civitas an, die gegen eine andere civitas, einen Tyrannen oder eine Burg kämpft:

 

                   Sed si una civitas cum alia civitate preliaretur, sicut faciunt Lombardi, sunt latrunculi unde quod capit unus ex bonis alterius non efficitur capientis: ut infra de verborum  significat. l. hostes. Unde ut rem subijciamus exemplo dicetis ita: proprie dicuntur hostes Pagani saraceni: quia ipsi retinent sepulcrum domini Jesu Christi et ideo perpetuo indiximus eis bellum: unde si ipsi capiunt ex nobis et nos ex eis, fiunt nostri servi et econtra quia nemini venit in dubium quod Paganis est bellum indictum. Sed etiam dicuntur hostes si Imperator indicit Bellum alicui genti, etiam non Paganorum, ut puta Regi Francie vel Regi Anglie, vel alicui alij regi, sicut patet in hostes. Similiter dicam in quolibet alio rege ut si indicit bellum alicui genti. Sed si una civitas alteri indicit bellum, non sunt hostes ut infra de captivis et postliminis revers. l. ingenuus et de materia ista plenius dicam in lege hostes[39]

 

         Schon die Tatsache, dass ein Gegner die Eigenschaft eines hostis aufweist, gäbe Anlaß zu den vom postliminium vorgesehenen Bedingungen und zu den für Fahnenflucht und Verrat verhängten Strafen. Wenn folglich im Inneren des Kaiserreichs das vom ius gentium erlaubte bellum dasjenige ist, bei dem die Gewaltanwendung durch die Notwendigkeit der Verteidigung berechtigt ist, d.h. das der unde vi innerhalb der Grenzen verbleibt, dann ist der Begriff der Selbstverteidigung sehr weit gefaßt. Viel weiter, als der andere Hinweis der Glosse Ergo ius gentium - auf die lex hostes - ahnen lässt. Dieser entspricht nämlich nicht eine Gemeinschaft, der eine "interne" Verwendung der Waffen verboten ist, sondern eher eine enge Beschränkung der Folgen des Kriegführens. Andererseits erscheint in diesem Zusammenhang der mittelalterliche Begriff des dominium bedeutend. Wie Emilio Bussi[40] hervorgehoben hat, waren die Königreiche nichts anderes als größere dominia. Doch war in anderer Hinsicht der dominium-Begriff enger gefasst, weshalb er sich nur schwerlich auf die Lehnsherren als domini ausweiten ließ (den Übergang hat Cortese bei Pillius ausfindig gemacht[41]). In diesem Rahmen wird nun klar was Azo in der Summa Codicis behauptet nämlich:

        

         Hoc merum Imperium solo principi competere et eum solum habere quidam dicunt.Sed merum imperium etiam aliis sublimioribus potestatibus competere dico: licet ob hoc amiserim equum, sed non fuit aequum[42].

        

         In zwei quaestiones, die Ernst Landsberg Azo zuschreibt, spricht dieser von einer "guerra" weder hinsichtlich eines Streites zwischen den Königen von England und Frankreich[43] noch in bezug auf eine Auseinandersetzung zwischen einem gewissen Gallus und einem Albertus. Letztere endete mit einer "treuga", für die sich gemeinsame Freunde vermittelt hatten, und wurde durch eine Strafklausel abgesichert. Der so unterzeichnete Frieden wird hinsichtlich seiner Auswirkungen mit einem von zwei duces belli unterzeichneten gleichgesetzt. In der quaestio wird die Frage aufgeworfen, ob die Klausel auch auf den Fall angewandt werden könne, daß der Waffenstillstand wegen des Friedensbruchs durch eine Vertragspartei aufgrund der Beleidigung eines Bruders unterbrochen würde[44].

         Für Azo war dabei die ratio familiae überwiegend, "nam coniunctarum nobis personarum et consanguineorum iniuriam plerumque nobis vindicare permittitur", doch führt er dem Schema der Quaestio gemäß auch die entgegengesetzte Meinung an, deren Begründung "quia pacta quae non dolo malo nec contra legem sunt, inhita servanda sunt, maxime quando ex publica causa fuerit ut propter pacem, cum inter se duces belli paciscantur" lautet[45].

         Ähnlich verhält es sich mit einer im Tractatus de maleficiis  von Albertus Gandinus gestellten quaestio[46]. Der tractatus behandelt das Thema im Abschnitt De transactione et pace.

         Dann wird die Frage aufgeworfen, ob die anerkannten Behörden gegen einen Mörder vorgehen dürfen, der von den Erben seines Opfers Frieden erhalten hat. Diese Einstellung fußte auf dem Grundsatz, daß jedermann in die Lage versetzt sein müsse, seine Blutschuld auf irgendeine Weise zu tilgen. Dabei kommt es zu einem Gegensatz zwischen der Wirksamkeit des Vertrags – insbesondere wird auf den Grundsatz Gratians hingewiesen, nach dem fides quando promittitur etiam hostibus servanda est[47] - und dem aufkommenden öffentlichen Interesse an der Bestrafung der Straftaten als solche. Zunächst wird die Meinung von Guido de Suzaria eingeräumt, nach der die eventuell bestehende städtische Verfassungsbestimmung berücksichtigt werden solle, die die betreffende Straftat zum Gegenstand hat; fähle eine solche Bestimmung, dann überwiege die Wirksamkeit des Vertrags. Die Lösung der Frage, die Guido de Suzaria zugeschrieben wird, läuft darauf hinaus, dass entweder kraft einer vorgegebenen Verfassungsbestimmung die fragliche Straftat bestraft wird oder daß "transactio seu pactio que toleratur a lege, tante est efficacie, quod omnem iniuriam etiam reipublice sustulisse videtur per iura supra proxime allegata”[48]. Das kanonische Recht war wegen der öffentlichen Natur der Straftaten solche Vergleiche hingegen; in der Tat entgegnete Ostiense, daß "si sic inter litigantes componatur, remanebunt crimina impunita, quod est contra legem" . Doch fand in diesem Falle das Reichsfriedensgesetz Kaiser Friedrichs I. Anwendung, das anlässlich des Ronkalieschen Hoftags erlassen worden war und in die Lehnbücher Eingang fand[49].

         Dann neigt jedoch Albertus Gandinus zu der Auffassung, dass die auctoritas - unabhängig davon, ob die Straftat durch einen Vergleich gutgemacht werden kann oder nicht - den Täter verfolgen kann, gleichgültig ob eine Bestimmung in diesem Sinne besteht oder nicht, und zwar gerade kraft des Verstoßes, den jegliche Straftat gegen die res publica darstellt, und des Nichtübereinstimmens desselben mit dem Verstoß gegen eine Person, der nötigenfalls auch durch einen Vergleich gutgemacht werden kann[50].

         Zu bemerken ist dazu, dass hier das Recht des Kaiserreichs und das jus commune offensichtlich auseinandergehen: in Ersterem hat die pax Vorrang, das letztere fördert dagegen aufgrund des Zugeständnisses der Juristen, es das öffentliche Interesse an der Verfolgung der Straftaten oder an der Einschränkung der Anwendung des Gladium sanguinis[51]. Albertus Gandinus war der letzteren Ansicht; denn für ihn ist das öffentliche Interesse an der Verfolgung der Straftaten vorherrschend. Jedenfalls war auch für ihn die eben untersuchte Problematik ebenso auf die civitas anwendbar, die es vereinbarungsgemäß, d.h. kraft einer mit einer anderen civitas getroffenen Übereinkunft, für zweckmäßig erachtete, ihren Bürgern die Immunität für eventuell begangene Straftaten zu gewähren. Doch die Grundlage für die Gültigkeit einer solchen Vereinbarung war in diesem Falle nicht im Justinianischen Corpus verankert, sondern in Gratians Decretum, insbesondere in der Bestimmung, gemäß der die "fides etiam hostibus servata" sein soll, sowie in Gratians Kanon Noli existimare.

         Das bestätigt auch Odofredus, der sich dann jedoch von der Auffassung abwendet (die er Azo und Bassianus zuschreibt), dass der als ius gentium bestimmbare Krieg innerhalb dieser Grenzen eingeschrieben bleibe. Anhand der Auslegung der lex manumissiones und mit dem Hinweis auf eine diesbezügliche Glosse elegantissimis verbis von Irnerius untersucht Odofredus den völkerrechtlichen Ursprung des bellum mit den üblichen Antinomien und beruft sich auf den schon anfänglich erwähnten Zusammenhang mit der lex unde vi (meminerint). Er schreibt einigen (quidam), die er selbst als Johannes Bassianus und Azo identifiziert, die Meinung zu, daß das bellum iuris gentium mit dem bellum licitum gleichzusetzen sei, d.h. mit dem vom römischen Volk oder vom Kaiser veranlaßten Krieg, und zwar in dem von der lex hostes hinsichtlich der captivi und des postliminium unterstellten Sinne. Damit ist, wie Odofredus weiter ausführt, der Gedanke verbunden, daß das bellum iuris gentium (lediglich) der Krieg ad iniuriam propulsandam, quod licet ist. Doch mit dieser Auffassung ist Odofredus nicht einverstanden: "sed ego intelligo etiam de bello non iusto ut statim a principio mundi, sicut inter Cayn et Abel"[52]. Folglich läge das im ius gentium eingeschriebene bellum jenseits der Unterscheidung von bellum licitum und bellum illicitum. Zum ius gentium gehört die Verpflichtung des pugnare pro patria. Odofredus bemerkt dazu, daß die "lex [...] videtur velle quod homo primo nascatur patrie et postea parentibus et ideo dicit lex prior fuit custodia castrorum quam charitas liberorum"[53]. Dasselbe Gesetz, meint Odofredus, setzt fest "quod vim vi repellere licet".  Eigentlich enthalten alle Gesetze eine solche Bestimmung, die dasselbe Recht auch den Wilden einräumt. Es wäre eine gefährliche Gesetzesbestimmung, wenn sie nicht durch das moderamen inculpate tutele  und durch die Beachtung des Verhältnisses zwischen Angreifer und Angegriffenem eingeschränkt wäre. Ist letzterer ein Untertan des ersten, dann non licet: das ist der Punkt, in dem justinianisches Recht und mittelalterlicher Hierarchiebegriff sich überschneiden. Die Gewaltanwendung gilt als Selbstverteidigungsmaßnahme auch dann, wenn der Angriff gegen den Sohn, die Gattin oder den Bruder gerichtet ist. Und dann zum Schutze der res: «Denuo quero ob tutelam rerum mearum licet mihi vim inferenti resistere? certe sic dummodo cum moderamine inculpate tutele (unde vi)»[54]. Und wenn die angewandte vis von einem Richter stammt? Sonderbarerweise unterscheidet Odofredus diesen Fall von dem, in dem gegen einem Untertan Gewalt angewandt wird. Jedenfalls wird hier unterschieden zwischen gerechterweise angewandter Gewalt, «quia ei non obtempero quo caso mihi potest inferre iniuriam et mandare alii», weil es sich um einen Widerstand gegen die iuris executio handelt, und dem Fall, in dem ungerechterweise "infert mihi vim quia vult me occidere sine causa vel auferre vult mihi res meas quo casu bene possum ei resistere". Wenn der ungerechterweise Gewalt anwendende Richter zu den maioribus magistratibus gehört, dann kann er während seiner Amtszeit nicht verklagt werden, dagegen unmittelbar nach dem Amt Ausscheiden; handelt es sich um einen Richter niedrigen Ranges, dann kann er auch im Amt verklagt werden.

         Alles in allem gelangt also die frühe Zivilrechtslehre  hinsichtlich des Kriegsthemas zu einer folgerichtigen Auffassung, in deren Bereich die Zulässigkeit des Krieges im Hinblick auf seine Auswirkungen auf das dominium wichtig ist, während im Falle des bellum illicitum  der Zustand des dominium nicht geändert werden kann. Im letzteren Falle res captae non sunt capientium. War das Kaiserreich auch nicht so strukturiert, daß ein Ausarten der menschlichen Streitsucht in bewaffnete Konflikte verhindern werden konnte, so vermochte sein Bestand doch deren juristische Folgen aufzuhalten. Dazu diente auch die Forderung der Untertänigkeit der reges superiorem non recognoscentes dem Kaiserreich gegenüber, sei es auch nur de iure.

         Die gesamte Thematik ist in einer repetitio von Jacques de Révigny klar umrissen, die sich gerade auf die einschlägige Stelle im Digestum vetus bezieht[55]. Jacques de Révigny führt darin den Gesetzestext an und wiederholt die Auffassung, nach der am Anfang der Welt, als "ante ius gentium erant omnia communia", sie doch bestanden, weil die Gemeinschaft ein dominium voraussetzt, weshalb in der Lex distincta - und nicht introducta - steht. Die Antinomie der Einleitung des Kriegs a iure gentium wird dahingehend aufgelöst, daß folgende Unterscheidung getroffen wird:

 

                   Dicendum bellum aliud licitum, aliud illicitum. Iure gentium sunt introducta bella licita, set illicita nec hoc iure nex alio sunt permissa. Quid est bellum licitum? Dicitur duplex. Unum resistendo aliquis aggressus se defendit. Aliud est bellum aggrediendo, et llud non est bellum licitum nisi fiat auctoritate principis hodie, olim populi romani, nam imperium, id est potestats quam habebat  olim populus romanus, in principem fuit translata, infra de const. prin. 1.i. Hoc est quod probatur supra eodem (D. 1,1,3) ut armorum usus inscio principe sit interdic. 1. unica , lib. XI (C. 11,47,1 [...][56]. Est aliud bellum licitum quod committitur contra hostes, et illi sunt hostes quibus populus romanus, hodie princeps, bellum induxit vel ipsi sibi introduxerunt, ut infra de captivis et de post lege Hostes. Unde notabitis quod aliud est effectus belli liciti et aliud illiciti. Captus in bello licito secundo modo servus est et quae capiuntur capientium sunt. In bello illicito nec captus est servus nec capta sunt capientium, immo furta committunt, ff. de capt. l. Hostes primo responso et §§ ii (D. 49,15,24). Insurgit potens contra potentem: unus facit insultum contra alium; res quae capiuntur non sunt capientium, immo committunt furta et illi qui emunt scientes committunt furta.

 

         Cinus bringt die Auslegung der Lex Ex hoc iure gentium und der Unde vi in Zusammenhang und klassifiziert die Kriege in einer Art, die auf die fünf Voraussetzungen des gerechten Krieges nach dem kanonischen Recht hinweist. Folgende Kriege sind für Cinus zulässig:

 

1) ad propulsionem illatae iniuriae incontinenti et cum moderamine inculpatae tutelae (ut supra ea l. ut vim et C. unde vi);

2) authoritate legis scriptae (C. quando licet sibi iure se vindicare l. 1 et 2);

3) contra hostes populi romani (l. hostes, de captivis et postliminio);

4) in defectum iudicis (infra de iis qua in fraude ea l. ait Praetor § si debitorem e infra l. Cor. de sic l. furem e infra quod vi aut clam l. si alius)[57].

 

         Besonders interessant ist die vierte Klasse, weil dann Cinus bei der Lectura der Unde vi nicht nur die zweifelhafte Ansicht des Dino del Mugello anführt, sondern auch die Meinung des Iacopo de Arena, nach dessen Ansicht wer sich Gerechtigkeit propria authoritate verschafft, nicht in das Interdikt verfält, weil er durch sein Vergehen das Vergehen des Eindringlings wettmacht. Cinus erscheinen diese Auffassungen als zu restriktiv, doch waren die Zeiten reif für eine Einschränkung der Gewalttätigkeit. Andererseits räumt er ein, daß in Abwesenheit eines iudex der Papst angegangen werden könne, nachdem er früher diese Möglichkeit abgelehnt hatte. Es überwiegt also immer mehr eine restriktive Auslegung der lex hostes: wahre Feinde sind nur diejenigen, die sich dem Kaiserreich, das als Inbegriff der Christenheit anzusehen ist, widersetzen; daher sind es vor allem die Häretiker und Ungläubigen. Dieser von Innozenz IV. stark betonte Begriff wird von Bartolus aufgenommen. Doch fügt Bartolus weiter hinzu:

                   Item pro recuperatione rei tue potes indicere bellum ex intervallo, si non est copia iudicis per quem tibi consulatur l. nullus C. de iud. et supra quod vi aut clam l. si alius, § bellissime et l. ait pretor § si debitorem .. et istud bellum licet sit licitum, tamen non est publicum et ideo non dicuntur proprie hostes invicem et qui ibi capiuntur non efficiuntur capientium quia requiritur quod sit bellum publicum ... Item potest indicere bellum licitum quilibet habens iurisd. pro exercitio sue iurisditioni ...et istud bellum licet sit iustum tamen non est publicum ... ideo que ibi capiuntur non efficiuntur capientium nec capti efficiuntur servi, nisi super hoc esset facta aliqua lex  ab illo duce vel rege...qui illud bellum indicerent[58]

 

          Erst Fulgosius hat der von ihm vertretenen Kriegstheorie eine Wendung gegeben, durch welche er zugleich als Vertreter eines neuen Gedankens und als Urvater des modernen Völkerrechts erscheint. Besondere Aufmerksamkeit verdient bei der Wichtigkeit des dominium der noch ganz unbenutztes soeben zugänglich werdende Begriff des Bellum justum ex utraque parte:

 

                  Sed cum ex utraque parte bellantium contingant acquisitiones dominiorum et servitutes, ut infra de captivis l. postliminium in principio et in lex postliminii in principio quomodo ex ea parte que iniuste bellum agit contingit quod acquirat dominia eodem que capit iniustum agens. Respondeo quod quia incertum erat utra pars iuste bellum moveret, nec erat iudex communis utrisque superior per quem id possit certum civiliter effici, optima ratione constituerunt gentes, ut eius rei iudex bellum foret : hoc est, ut quod in bello vel per bellum caperetur, partis capientis fieret.: quasi sibi adiudicatum a iudice  fuisset : ut inst. de off. iudicis § finali iuxta illud Lucani. Utendum est iudice bello. Et rursum arma tenenti: omnia dat qui iusta negatur  quod namque bello vincebatur, velut Dei judicio contigebat: qui Deus omnium rectus et iustus iudex est. Ut idem Lucanus testatur: Victrix causa deis placuit cum prius dixisset, Quis iustius induit arma, Scire nefas magno se iudice quisque tuetur  bellum namque de quo loquimur inter liberos tantum populos et reges locum habebat ut dicta l. postliminii in principio[59].

 

 

 

 



 

* Eine ausführlichere Fassung dieses Beitrages – der in Göttinger Seminar des Prof. Wolfgang Sellert  (1998) gelesen war - ist in A Ennio Cortese, Roma 2001, erschienen.

 

1 J. A. BRUNDAGE, The hierarchy of violence in twelfth- and thirteenth-century canonists,in International History Review, 1995, S. 670-692; IDEM, The Crusades, Holy war and Canon Law, Aldershot Hampshire (Variorum), 1991; J.R.E. BLIESE, The just war as concept and motive in the central Middle Ages, in Medievalia et humanistica, n.s.17, 1991, S. 1-26; P. BELLINI, Il Gladio bellico, Torino 1989; P. CONTAMINE, La guerra nel Medioevo, tr. it. Bologna 1986; P. HAGGENMACHER, Grotius et la doctrine de la guerre juste, Paris, 1983; F. H. RUSSEL, The just war in the Middle Ages, Cambridge 1975; G. VISMARA, Problemi storici e istituti giuridici della guerra altomedievale, in Ordinamenti militari in Occidente nell’alto Medioevo, 15, Spoleto 1968, S. 1127-1200; M.H. KEEN, The laws of war in the late Middle Ages, London and Toronto, 1965; A.M. STICKLER, Il gladius” negli atti dei Concili e dei RR. Pontefici sino a Graziano e Bernardo di Clairvaux, in Salesianum, 13, 1951, S. 414-445; A. MORISI, La guerra nel pensiero cristiano dalle origini alle crociate, Firenze, 1963; A.M. STICKLER, Der Schwerterbegriff bei Huguccio in Ephemerides iuris canonici, III, 1947; S. KUTTNER, Kanonistische Schuldlehre von Gratian bis auf die Dekretalen Gregors IX., Città del Vaticano, 1935; A. VANDERPOL, Le droit de guerre d’après les Theologiens et les canonistes du Moyen Age, Paris, 1911.

 

[2] Eine gründlegenden Untersuchung des Gedankenguts, das das Christentum in dieser Hinsicht von der klassischen Tradition übernommen hat liefert F. SINI, Bellum nefandum,  Sassari 1991;V. ILARI, L’interpretazione storica del diritto di guerra romano fra tradizione romanistica e giusnaturalismo, Milano, 1981; K.H. ZIEGLER, Die römischen Grundlagen des europäischen Völkerrechts, in Jus commune, 4 (1972), S. 1-27.

 

[3] Dagegen W. PREISER, Die Völkerrechtsgeschichte, ihre Aufgabe und ihre Methode, in Sitzungsberichte der wissenschaftlichen Gesellschaft an der J.W. Goethe-Universität Frankfurt am Main, Bd.2 (1963) Nr.2 (Wiesbaden 1964), S.31; G. VISMARA, Problemi storici e istituti giuridici, (Anm. 1), S. 1134-1135; K.H.ZIEGLER, Biblische Grundlagen des Europäischen Völkerrechts, in Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte,, LXXXVI, S. 1-32.

 

[4] A. ERLER, Necessitas als Impuls der Rechtserneuerung, in La formazione storica del diritto moderno in Europa, Firenze, MCMLXXVII, S. 121.

 

[5] In dieser Richtung vgl. M. Caravale, Gli Ordinamenti giuridici dell'Europa medievale, Bologna, 1994, S. 150-151, 301.

 

[6] Vgl. dazu H. KELSEN, Teoria generale del diritto e dello Stato, Milano 1959, S.332. O. BRUNNER, Land und Herrschaft. Grundfragen der territorialen Verfassungsgeschichte Österreichs im Mittelalter, Wien 1965.

 

[7] S. MOCHI ONORY, Fonti canonistiche dell'idea moderna di Stato (Imperium spirituale - iuri­sdictio divisa - sovranità), Milano 1951, S.90.

 

[8] Vgl. GUILIELMUS REDONENSIS, Apparatus zur Summa de casibus des S. Raymundus a Peñafort, II, 17 (prohibitum).

 

[9] Über die Meinung dieser Begriff im Römisches Recht: F. SINI, Bellum nefandum, S. 167 u. ff.

 

[10] Vgl. das Dictum Gratians «Cum ergo iustum bellum sit quod ex edicto geritur, vel quo inuriae ulciscuntur” und die Dekretglosse Hic queritur an militare: "Hic queritur an militare seu bellare sit peccatum, et dicendum est quod non ut infra c. militare. et hoc verum est si bellum a principe indicatur, ut infra eadem q. 2 iustum. Similiter pro defensione sua vel patrie vel legum paternarum ut 1 q § si nulla. Clerici autem arma movere non possunt, ut infra eadem q. 8 clerici et cetera c. quicumque. Et procedit Gratianus hoc ordine. Primo probat quod militare sit peccatum. Postea in § in his ita rendet allegatis et probat contrarium. In ultimo § concludit veram ponens solutionem, scilicet quod precepta patientiae in preparatione cordis sunt servanda, non in ostentatione corporis».

 

[11] H. HAUSMANNINGER, Bellum justum und justa causa belli im älteren römischen Recht, in Oesterreichische Zeitschrift für öffentliches Recht, XI, 1961, S. 335 u. ff.; H. HEUSS, Die völkerrechtliche Grundlagen  der römischen  Außenpolitik in republikani­scher Zeit, (Leipzig 1933),  Aalen, 1968 S.20;  W. DALHEIM, Struktur und Entwicklung des römischen Völkerrechts im 3.und 2. Jahrhunderts v. Chr., München, 1968, S. 177 u. ff.

 

[12] K.H. ZIEGLER, Völkerrechtsgeschichte. Ein Studienbuch, München, 1994, S. 62.

 

[13] CICERO, De rep., 2,31

 

[14] CICERO, De off., 1, 11.

 

[15] AUGUSTINUS, Quaest. in Heptateucum, X, in MIGNE, P.L., XXXIV, coll. 780-781: Justa autem bella definiri solent, quae ulciscuntur iniurias, si qua gens vel civitas, quae bello petenda est, vel vindicare neglexerit quod a suis improbe fac­tum est, vel reddere quod per injurias ablatum est.

 

[16] ISIDOR VON SEVILLA, Etym,  XVIII, 2. "Quattuor autem sunt genera bellorum: id est iustum, iniustum, civile et plus quam civile. Iustum bellum est quod ex praedicto geritur de rebus repetitis aut propulsandorum hostium causa. Iniustum bellum est quod de furore, non de legitima ratione initur. De quo in Republica Cicero dicit (3, 35): 'Illa iniusta bella sunt quae sunt sine causa suscepta. Nam extra ulci­scendi aut propulsandorum hostium causa bellum geri iustum nullum potest

 

[17] c. 1, Q. II, C. XXIII Justum est bellum.

 

[18] c. 4, Q. I, C. XXIII Quid culpatur: "Nocendi cupiditas, ulciscendi crudelitas, implacatus atque implacabilis animus, feritas rebellandi, libido dominandi" diese Rachsucht als Sünde betrachtet werden darf. Vgl. dazu G. HUBRECHT, La juste guerre dans la doctrine chrétienne, in La paix, Recueils de la sociètè Jean Bodin pour l'histoire comparative des institutions II, (15), S. 114-115; IDEM, La "juste guerre" dans le décret de Gratien, in Studia gratiana, III, S. 159-177.

 

[19] C. VIII, 4,6. Meminerint cuncti in causis sive vulgato Rescripto mansuetudinis nostrae, sive sententia cuiuslibet judicis utantur in causis conveniendos dominos locorum esse: aut si forte defuerint, eorum actores ad insinuandas sententias procuratoresque esse querendos, ne inde iniuriarum nascatur occasio, unde jura nascuntur.

 

[20] C. VIII, 4,1.

 

[21] Gl. Recte in C. VIII, 4,1: sed nonne idem & si non recte? Respondeo quod sic, ut ff. e.I.i qui vi a me subaudi hic ergo maxime.  Vel ideo dicit recte: quia possidenti recte, licet semper: non recte, non semper: ut si  invasit &incontinenti expellatur: nec ei licet resistere: ut ff. eodem l.iii, § cum igitur . vel pone principium 1. cum fine q.d. recte. licet alii dicunt recte id est non vi non clam non precario. quod non placet. alii recte quantum ad illum, qui vult espellere possidentem: etiam si ab alio vitiose possideat, nec hoc placet. (ed.  Lugduni MDLVII, S. 851)

 

[22] AZONIS Lectura super codicem, ad C. VIII, 4,1 (ed. Augustae Taurinorum MCMLXVI, S. 615 ) «Recte possidenti ..licet semper».

 

[23] Gl. Moderatione in C. VIII, 4, 1: Moderamen circa tria attenditur.  Primum ut si armis inferatur violente et armis repellatur. si sine armis, simili modo repellatur ut ff.  l.III, § cum igitur.  Sunt autem arma ut ff eodem loco l. III in principio. Secundum ut incontinenti flagrante adhuc maleficio violente invasor repellatur ut ff. eodem loco I.III § cum igitur.Tertium ut ad defensionem non ad ultionem vel vindictam ut hic , & d.1 ad legem Aquiliam l. scientiam § qui cum aliter quod semper presumitur s. fieri ad defensionem: si incontinenti fiat secundum lac.  Sene. ut ff. ad legem Aquiliam si ex plagis et tabemarius.  Sed lo. contra ex eodem § et ex qualitate facti et personarum praesumitur ad vindictam vel ad ultionem.  Quid enim si humilis et abiecta persona me de possessione expellat & eum vi expellam? certe ad ultionem non ad defensionem videor fecisse.  Sed quid si pro violento paratus est aliquis satisdare de possessione restituenda incontinenti et omnimoda satisfactione?  Certe ad ultionem fieri videtur.  Item circa illud. quod dixi de moderamine primo quaeritur. Item numquid est necesse, ut prius espectes?  Quidam dicunt quod sic ut  ff ad l. Aquil. l. si ex plagis et tabemarius. Tu dic quod sufficit terror armorum vel iactatio percussionis.

 

[24] AZO, Summa super codicem,in C. VIII, 4,1, ed. Augustae Taurinorum, MCMLXVI, S. 299.

 

[25] PLACENTINI Summa codicis, in C. VIII, 4, 1, ed Moguntiae MDXXXVI, (Torino 1962), S. 373: In continenti sic intelligo, flagrante maleficio ut in stipulatione dicitur. Non assumpto alio negotio, id est, non reservet nec differat post dies, sed instet: amicos, vicinos, consanguineos, rogitet, anxie defudet, ut congregatus coetu eum qui se expulit expellat... Permissum est enim unicuique iniuriam repellere, non vindicare. Für die Kanonisten, siehe z. B. HUGUCCIO, ad c.7, D.1:  et sic incontinenti potest inferri etiam in decennium et ultra quod potest videri, si princeps expellatur de terra sua; vgl. auch VINCENTIUS ad c. 4, Comp. I, De sent. Excomm., ad v. incontinenti: i.e. antequam ad aliud opus  divertat unde si me vi expuleris de possessione et ago per V annos in congregandis amicis nostris laboravi et te reexpulero, incontinenti intelligor facere. Vgl. dazu S. KUTTNER, Kanonistische Schuldlehre (Anm.1),  S. 346.

 

[26] AZO, Lectura super codicem, in C. VIII, 4, 1, ed.  Augustae Taurinorum MCMLXVI,  S. 615: Recte possidenti. ...vel ideo dicit de recte possidente, quia illi licet semper, sed alii non: ut quando a me vi possidet aliquis & ego incontinenti paratus sum recuperare, tunc enim non licet ei se defendere. Vel dicitur recte possidens respectu eius a quo non habet vi & intellige incontinenti antequam ad alia divertam negotia, sicut in pactis notavi supra de pactis, in bonae fidei, unde si laboravi in acquirendis amicis per annum, nec postposui hoc negotium, incontinenti videtur factum.

 

[27] AZO, Summa super codicem (Anm.26), in C. VIII, 4, 1, Item vim dico admissam,  S. 299.

 

[28] AZO, ibidem.

 

[29] STEPHANUS VON TOURNAY, ad c. 7, D. 1.; zur kanonistischen Notwehrtheorie S. KUTTNER, Kanonistische Schuldlehre (Anm.1), S. 340.

 

[30] HINCMARI REMENSIS, De regia persona et regio ministerio (Ad Carolum Calvum regem), capp. IX-XIII, in MIGNE, P.L., CXXV, col. 843.

 

[31] MIGNE, P.L., CXLIX, coll. 529-534.

 

[32] Decretum, Pars X cap. 91, in MIGNE, P.L., CLXI, coll. 700- 724.

 

[33] Ibidem, cap. 96.

 

[34] IVO VON CHARTRES, Decretum, X, 91, in PL., CLXI, 709: “Non ergo quaeritur, nisi ut et ipse vindicet cui rerum ordine potestas data est, et ea voluntate vindicet, qua pater parvulum filium”.

 

[35] A. M. STICKLER, Il Gladius negli atti dei Concili e dei RR. Pontefici fino a Graziano e Bernardo di Clairvaux, in Salesianum, XIII, 1951, S. 443.

 

[36] D. XLIX 15. 24 (Ulpianus I Institutionum): “Hostes hi sunt quibus bellum publice Populus Romanus decrevit, vel ipsi Populo Romano: caeteri latrunculi, vel predones appellantur. Et ideo, qui a latronibus captus est servus latronum non est: nec postliminium illi necessarium est. Ab hostibus (ut puta a Germanis & Parthis & servus est hostium, & postliminio  statum pristinum recuperat”. Eine lex Hostes erscheint wieder in D. 50,16,118: “Hostes hi sunt qui nobis aut quibus nos publice bellum decrevimus: ceteri latrones, aut predones sunt”.

 

[37] Gl. Hostes in D. 49,15,24.

 

[38] ODOFREDUS Lectura super digesto novo,in D. 50,16,118, De verb. sig., Quod nos, ed. Lugduni, 1552 , 183 v.

 

[39] ODOFREDUS, Lectura super digesto novo, in D. 41,1 De acquirend. rerum domin.l. Item que ex hostibus, S. 41 v. (Anm.38).

 

[40] E. BUSSI, Evoluzione storica dei tipi di Stato, Milano 1948, 2a ed. Cagliari 1954, 3a ed. Cagliari, 1970.

 

[41] E. CORTESE, Il diritto nella storia medievale,II,  Roma 1995, S. 170.

 

[42] AZO, Summa Codicis, in Cod. 3,13,17.

 

[43] AZO, Quaestiones, XIII,  ed.  Landsberg, Freiburg i.B. 1888,  S.86-87.

 

[44] Ibidem, XV, De illo qui ab eo, qui fregit pacem, poenam exigit, S.89 u. ff.

 

[45] Zur Geschichte des obligatorischen Verträgen im Jus commune vgl. E. BUSSI, La formazione dei dogmi di diritto privato nel diritto comune, Padova, 1937, I, S. 231 ff.; E. CORTESE, La norma giuridica, spunti teorici nel diritto comune classico, Milano, 1964, I, S. 193  ff.

 

[46] ALBERTUS GANDINUS, Tractatus de Maleficiis, Rubr. De transactione et pace in maleficiis faciendis, § 7, ed. H. Kantorowicz, Albertus Gandinus und das Strafrecht der Scholastik, Berlin 1907, S. 191 ff.

 

[47] c.3,Q.1,C.XXIII, Noli existimare.

 

[48] ALBERTUS GANDINUS, Tractatus de Maleficiis, Rubr. De Transactione et pace, § 10, ed. H.Kantorowicz (Anm. 46), S. 194.

 

[49] LL. FF. II, 53 (ed Lugduni, 1558, 102): Haec edictali lege in perpetuo valitura iubemus, ut omnes nostro subiecti imperio veram et perpetuam pacem inter se observent: et ut inviolatam inter omnes in perpetuo observent duces marchiones, comites, capitanei valvasores et omnium locorum rectores cum onmibus locorum primatibus et plebeis. Vgl. dazu E.M. MEIJERS, Les glossateurs et le droit féodal, in Études d’histoire du droit, ed. R. Feenstra -. H.F.W.D.Fischer, Leyden 1959, S. 3-148.

 

[50] albertus gandinus, Tractatus de maleficiis, Rubr. De transactione et pace, §10, (Anm.46), S.194: «Item super hoc lata est lex imperatoris Frederici, quam mandat servari per omnes rectores, ut in usibus feudorum de pace tenenda.(F. 2,53).Solutio: Guido de Suzaria dicit quod si potestas super illo crimine habet statutum, illud debet servare et penam imponere in eo contentam.  Nam civi­tates statuta condere possunt ut ff. de iustitia et iure l. omnes, et talis lex servari debet etsi perquam dura sit ut ff. qui et a quibus manumissi liberi non fiunt l. prospexit.  Nam per statutum a jure communi receditur, ut dicta l. omnes.  Si autem super eo crimine non sit statutum, et tale sit crimen illud super quo possit transigi, tunc dicit idem dominus Guido, quod potestas non potest procedere contra reum in aliquo, nam transactio seu pactio que toleratur a lege, tante est efficacie, quod onmem iniuriam etiam  rei publice sustulisse videtur per iura supra proxime allegata. Sed secundum opiniones communiter aliorum dic quod, sive super illo crimine possit transigi sive non quod illa transactio sive pax non impediat condemnationem super eo faciendam per potestatem, si­ve sit statutum, sive non et ita de con­suetudine observatur, et hoc illa ratione quia onmes delinquens offendit rem publicam civitatis ubi maleficium committitur... Unde remittendo quis iniuriam suam non propterea remittitur iniuria communis et publica, ut ff. de pactis l. iuris gentium § si paciscar et ff. quod vi aut clam l III et ff. de novi operis nuntiatione l. pretor § proinde...».

 

[51] Vgl. zur Gleichheit von Jus commune und Kaiserrecht z.B. G. ERMINI, Corso di diritto comune, I, Genesi ed evoluzione storica elementi costitutivi, fonti, Milano, 1946, S. 21 und ff.; F. CALASSO, Il concetto di diritto comune, in Archivio giuridico, CXI, 1, 1934; ders. Introduzione al concetto di diritto comune, Milano,1951, S.29. Dagegen E. BUSSI, Intorno al concetto di diritto comune, Milano, 1935; P. GROSSI, L’ordine giuridico medievale, Roma-Bari, 1995.

 

[52] ODOFREDUS, Lectura super Digesto veteri, in Manumissiones,2, ed. Lugduni, MDL, S.7, 2.

 

[53] ODOFREDUS, Lectura super Digesto veteri,  Jus gentium es (Anm.52), S.6 v, 15.

 

[54] ODOFREDUS, Lectura super Digesto veteri,  Jus gentium est (Anm.52), S.7, 16.

 

[55] C.H. BEZEMER, A Repetitio by Jacques de Révigny on the creation of the ius gentium, in Tijdschrift voor Rechtsgeschiedenis, 1981, p 287-321.

 

[56] Révigny führt auch C. 11, 44, 1 an.

 

[57] Cyni Pistoriensis, In codicem et aliquot titulos primi pandectarum tomi id est digesti veteris doctissima commentaria, in .D. 1,1,5 (ed. Francofurti ad Moenium 1578) Torino, 1964, v. II, S. 641.

 

[58] BARTOLI A SAXOFERRATO Commentaria in secundam digesti novi partem, rubr. de captivis et de postliminio, in D. 49, 15,24 (ed. Venetiis MDCXV, f.214v). Vgl. der Tractatus Represaliarum:  “Unde ob tutelam unius civis potest civitas indicere bellum, sicut unus particularis potest indicere bellum contra omnes, ob tutelam personae suae et suarum rerum, ubi superioris copia  vel aliud remedium haberi non potest ut dictis iuribus ff quod vi aut clam l. si alius § bellissime .... et predicta puto iuri gentium et veritati civili consonare. Nam ubi alia remedia cessant contra debitorem, possunt capi homines liberi in quibus debitor ius habebat... Sed civitas vel dominus iustitiam facere negligens, vel recusans, est debitor iustitiam postulantis, ergo homines subditi illi domino, vel populo capi poterunt”. BARTOLI a Saxoferrato, Tractatus represaliarum, Venetiis, MDCXV, S. 120 ff.

 

[59] RAPHAELIS FULGOSII, Super prima digesti veteris parte, Ex hoc iure, 1, ed. Lugduni MDXLIIII, S.8; vgl. P. HAGGENMACHER, (Anm.1), S. 204.