EVELYN HÖBENREICH

 

Marianne Webers

“Ehefrau und Mutter in der Rechtsentwicklung”

 

Beziehungsmodelle zwischen römischem Recht

und deutscher Kodifizierung

 

 

Gedruckt mit der Unterstützung der Universität Graz

 

 

 

Lecce, Edizioni Grifo, 2018

366 pp. ISBN 9788869941597

 

 

 

 

Inhalt

 

 

Abkürzungsverzeichnis

9

 

Fußnotenexistenz

11

 

A propos 1907

13

 

1. Das Gewicht der Geschichte oder: Die Leichtigskeit des Schweigens

13

2. Geschichtsnarrativ und Methodenfrage

19

3. 1907

22

4. Kandinsky & Co

24

 

I. Kapitel

Marianne Weber. Vita und Persona

27

A. 'Trotzkopfs'  

27

1. Mädchenjahre

27

2. Brautzeit  

29

3. Eheleben  

33

4. Witwenstand

37

B. Bildungsbürgerin

40

1. Frauenzimmer aus’m Häusl

40

2. “Sozialdemokrateusen” und “böse Bourgeois”

49

3. Sex und Sitte

54

4. Buchautorin

66

 

II. Kapitel

Marianne Weber, Ehefrau und Mutter in der Rechtsentwicklung. Eine Einführung (1907)

81

A. Hors d'oeuvre

81

1. Querelle des femmes

81

2. Querelle de Marianne

84

B. Das OEuvre. Präsentation von EuM

89

1. EuM Teil I: Prähistorie – antike Kulturen

91

2. EuM Teil II: Griechenland – Rom

134

C. Feuerwasser. Der Versuch einer Synthese

204

D. Rezensionen, Reaktionen, Rezeptionen

217

E. Marianne Weber als Wissenschaftsautorin

225

 

III. Kapitel

Codes de femmes in Europa

231

A. (R)evolutionäre Bilder aus Frankreich. Paul Gide (2. A. bearb. v. Adhémar Esmein), Étude sur la condition privée de la femme dans le droit ancien et moderne et en particulier sur le Sénatus-Consulte Velléien (1885 2)

231

1. "Plus il l’a rendue impuissante, plus il la protège"

233

2. Familien ohne Chef

251

3. Familien ohne Chef Sittenschwemme' in Europa

257

B. Die geschmähte Broschüre. Robert Bartsch, Die Rechtsstellung der Frau als Gattin und Mutter. Geschichtliche Entwicklung ihrer persönlichen Stellung im Privatrecht bis in das achtzehnte Jahrhundert (1903)

                        260

1. "Die Ehe gehört nur zur Hälfte dem Rechte an, zur Hälfte aber der Sitte"

260

2. Alles oder nichts

266

3. Prototypen, Pandektisten, Progressive überall

269

C. La mamma – il più grande uomo. Carlo Francesco Gabba, Della condizione giuridica delle donne. Studio storico (1880 2)

272

1. Die goldene Zivilistik Italiens

273

2. Mozzoni, Morelli, Mentegazza

284

3. Lucretiae und Messalinae

292

4. Und die Moral von der Geschichte

302

 

Schluss

317

1, Meisterinnen Stuck

317

2, Mosaiksteine

322

3, Das dicke Ende

324

 

 

Bibliographie

327

 

Namenregister

359

 

 

Quarta di copertina

 

Marianne Weber reflektiert in ihrem bedeutendsten Buch „Ehefrau und Mutter in der RechtsentwickIung" (1907) über Sein und Sollen der Rechtslage von Frauen. Als führende Persönlichkeit der Frauenbewegung in Deutschland richtet sich ihre Aufmerksamkeit zuerst auf das Familienrecht im BGB, dock dann setzt sie dieses Regelwerk in einen universalhistorischen Rahmen. Welche Rolle die antiken Rechtsgebilde, vor allem die römische juristische Erfahrung, der die Autorin in ihrem Traktat viel Raum widmet, dabei spielen, war die Ausgangsfrage für die vorliegende Untersuchung. Beziehungsmodelle beschäftigen im 19. Jahrhundert auch jenseits der deutschen Grenzen viele Rechtsgelehrte. Durch den Vergleich mit signifikanten zeitgenössischen Werken zur Frauenfrage wird Marianne Webers Versuch nun erstmals im europäischen Kontext erfasst und klarer konturiert.

 

Evelyn Höbenreich ist Professorin für Römisches Recht an der Universität Graz (Österreich), Autorin von "Annona. Juristische Aspekte der stadtrömischen Lebensmittelversorgung im Prinzipat" (1997), "Scylla. Fragmente einer juristischen Geschichte der Frauen im antiken Rom" (gemeinsam mit Giunio Rizzelli) (2003), "Las mujeres en Roma antigua. Imágenes y derecho" (gemeinsam mit Viviana Kühne) (2009). Schwerpunkte ihrer Publikationen bilden Strafrecht, öffentlichinstitutionelles Recht und Geschlechterforschung. Seit längerem befasst sie sich mit Frauenbewegungen und Familienrechtsreformen von der Neuzeit bis in die Gegenwart vor dem Hintergrund der Antikenrezeption. Auf diesen Recherchen basiert das vorliegende Buch.